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Die Evolution der amazigh-Literatur: Vom Mündlichen Überlieferung zur Moderne Literatur
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Die Evolution der amazigh-Literatur: Vom Mündlichen Überlieferung zur Moderne Literatur

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Text: Brahim Oubaha

Die Volksliteratur der Imazighen wurde lange Zeit ausschließlich mündlich tradiert. Auf diesem Weg wurde unter anderem, die einige hundert Jahre alte Spruchdichtung des Sidi Hammus  bis in die Gegenwart überliefert.

Erstmals wurde die Literatur der Imazighen im 19./ 20. Jh. in Verbindung mit der Übersetzung ins Deutsche oder Französische aufgeschrieben.

In der Zwischenzeit sind es die Imazighen selbst, die bisher nur mündlich tradierte Dichtung; Fabeln, Erzählung Märchen und Sprichwörter sammeln und in schriftlicher Form veröffentlichen.

Die moderne Literatur der Imazighen gliedert sich in drei Phasen bzw. Etappen.

1 . Sammeln und Aufzeichnen:

1969 schlug die Geburtsstunde der modernen Amazigh-Literatur. In diesem Jahr veröffentlichte Ahmed Amzal die Gedichtsammlung «Amanar» .

Die wichtigsten Autoren dieser Phase sind neben Ahmed Amzal, Mohmad Mustaoui und Ahmed Aassid sowie Omar Amarir.

Zu Beginn der 60er Jahre bildete sich zunächst auf individueller, dann mit der Gründung des ersten amazigische Vereins, der AMREC 1967 in Rabat auch auf organisatorischer Ebene eine Kulturelle Amazighbewegung heraus , die sich für die Förderung und Verbreitung der Tamazight Sprache und Kultur  einsetzte .

Von 1963 bis 1965 erschien in der 1960 gegründeten Literaturzeitschrift der Union des Ecrivains du Maroc , Afaq , eine Artikelreihe von Mohamed Chafik unter dem Titel „Das unbekannte kulturelle Erbe“, die sich erstmals explizit und öffentlich mit der amazighische  Sprache und Kultur befasste. Im ersten Artikel von 1963 , „Das unbekannte Kulturelle  Erbe“ verwies Chafik zunächst auf die Bedrohung der amazighische  Sprache und  Kultur durch Vergessen und Nichtbeachtung.

Ziel der Artikel war die Verbreitung der Kenntnis über das unbekannte amazigh Kulturelle Erbe als Teil der marokkanischen Identität.

  1. Entwicklung einer zeitgemäßen und eigenständigen Literatur

Die zweite Phase ist eng mit dem Schriftsteller Mohamed Mostaoui und seinem Werk verbunden. Er veröffentlicht 1976 sein Dichtung «Iskraf». In dem Buch wird erstmals in der jüngeren Literatur der Imazighen nicht mehr mündlich überliefertes schriftlich festgehalten, sondern auf der Grundlage der Tradition, eine zeitgemäße und eigenständige Literatur entwickelt.

Immer mehr Schriftsteller leisten mit ihrem Schreiben einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der amazigh Literatur.

  1. Bruch mit den alten Konventionen

Die dritte und bisher letzte Phase, stellte einen radikal Bruch mit den alten Konventionen dar. Die neue Generation von Schriftstellern und Schriftstellerinnen verfügt meist über eine gute universitäre Bildung und ist durch den Kontakt mit der Literatur anderer Länder und Kontinente geprägt.

Die eigenen Erfahrungen fließen verstärkt in die schriftstellerische Arbeit ein. Tabus zerbrechen und lösen sich auf – immer mehr Autoren stellen die Suche nach der persönlichen und historischen Identität als Imazighen in den Mittelpunkt ihres Schreibens.

Auch wenden sich in jüngster Vergangenheit zunehmend mehr Frauen dem Schreiben zu. Zwei der bekanntesten Schriftstellerinnen sind Khadija Abernouse und Tilelli Arouhal…

Eine wachsende Zahl internationale Autoren und Autorinnen werden in die berberische Sprache übersetzt

  1. Selbstorganisation der berberischen Autoren

2003 wurde das Institut Royal de la Culture Amazighe Marocaine gegründet. Es sieht seine Aufgabe vor allem darin, die Berberische Kultur zu entwickeln. Seither wurde im Rahmen des Instituts intensiv geforscht und viele Bücher veröffentlicht.

Durch die Initiative von 40 Schriftstellern konstituierte sich 2008 in Agadir „Tirra“ («Das Schreiben»), der Verband der Amazigh Autoren. Er organisiert Lesungen, Kongresse und vertritt seine Mitglieder. Darüber hinaus ist es dem Verband ein besonderes Anliegen, junge Imazighen und Berberinnen für das Schreiben in ihrer Muttersprache zu motivieren.

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