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Über Grenzen hinweg: Innovatives Mauer-Kunstprojekt in Marokko Oriental
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Über Grenzen hinweg: Innovatives Mauer-Kunstprojekt in Marokko Oriental

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Über Grenzen hinweg entstand in Oujda vor Kurzem ein innovatives deutsch-marokkanisches Graffiti-Projekt mit starkem interdisziplinärem Ansatz und interkulturellem Austausch. Im Mittelpunkt standen dabei einerseits die deutsche Künstlerin Emesa, die in einem leuchtenden Blau ein ausdrucksstarkes Porträt einer marokkanischen Amazighe-Frau realisierte und andererseits der marokkanische Künstler Abdel Benjana, der gleichzeitig einen marokkanischen Jungen als Fußballfan in deutschem Trikot porträtierte. Beide Künstler verstanden es hier meisterhaft maghrebinische Kultur in Szene zu setzen und gleichzeitig Brücken zwischen Welten zu bauen.

Der aus Berkane stammende Benjana, dessen künstlerisches Schaffen durch einen Fokus auf afrikanische Kultur geprägt ist, hat bereits marokkoweit großflächige Murals gestaltet, war Teilnehmer am internationalen Jidar Rabat Street Art Festival, sowie am Happy Walls Festival in Saidia, ist in Oujda Mitglied des renommierten Künstlerkollektivs Tzouri und gibt sein Wissen auch als Dozent an der hiesigen Hochschule für Architektur weiter.

Die Künstlerin Emesa, die eigentlich Marija Silvija Ambrazeviciute heißt, wurde in Litauen geboren, ist in London und im Schwarzwald aufgewachsen und studierte Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe, wo sie derzeit lebt und von wo aus sie in mehreren Ländern Europas ihre für sie typischen, farbenfrohe Frauenporträts hinterlassen hat. Eine ihrer wunderbaren „Ladies“ gibt es nun auch in Marokko zu bestaunen und dies in Oujda auf dem Boulevard Mohammed VI. Ein absoluter Hingucker!

 

Darüber hinaus entstanden im Rahmen einer Projektwoche zum Berliner Mauerfall drei weitere sehr hochwertige Murals als kollektive Arbeiten von Studierenden der Kunsthochschule Oujda unter der Leitung von Driss Rahhaoui und es bot sich für alle Teilnehmenden die Möglichkeit, sich künstlerisch auszuprobieren, Erfahrungen auszutauschen, als auch eigene Arbeiten vorzustellen. Bemerkenswert war dabei der rege fachliche wie interdisziplinäre Austausch unter Kunstschaffenden und darüber hinaus mit Deutschlernenden bzw. an Deutschland Interessierten.

Initiiert hat das Projekt Dr. Ute Kiefer, organisiert wurde es von der in Oujda ansässigen Sprachschule Didactica in Partnerschaft mit der dortigen Hochschule für Kunst und dankenswerterweise gefördert von der Deutschen Botschaft in Rabat.

Dabei habe sich gezeigt, so die Initiatorin, dass Graffiti ein sehr flexibles und vielseitiges Medium darstellt, das weit über traditionelle Grenzen der Kunst als auch über Grenzen des Kulturaustauschs und des Sprachlernens und -lehrens hinausgeht. Durch Verschmelzung von Graffiti mit diversen anderen Disziplinen, sei es Sprache, Design oder moderne Medien, eröffnet es zahlreiche kreative Projektmöglichkeiten und macht es zu einem vielseitigen und kulturell relevanten Ausdrucksmittel. Und es vermag als solches nicht nur den urbanen Raum mit einer erfrischenden Dynamik zu verschönern, sondern auch interkulturellen Dialog zu fördern.

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