Es sind bewegte Tage in Marokko. Zum 50. Jahrestag des Grünen Marsches herrscht im ganzen Land Feststimmung – von Tanger bis Dakhla. Oldtimer-Karawanen rollen gen Süden, Städte sind festlich geschmückt, und auf den Straßen feiern Menschen bis tief in die Nacht.
Der Anlass ist doppelt historisch: Der UN-Sicherheitsrat hat mit breiter Mehrheit eine von den USA unterstützte Resolution verabschiedet, die Marokkos Plan für Autonomie unter seiner Souveränität über die Westsahara als Grundlage für eine politische Lösung bekräftigt.
Elf Staaten stimmten für die Resolution, während sich Russland, China und Pakistan enthielten und Algerien die Abstimmung boykottierte. Damit erfährt Marokkos Ansatz, den jahrzehntelangen Konflikt friedlich durch Verhandlungen zu lösen, eine deutliche internationale Anerkennung.
Ein Wendepunkt für Diplomatie und Entwicklung
Diese historische Entscheidung öffnet eine neue Phase, in der sich politische Souveränität zunehmend in wirtschaftliche und entwicklungspolitische Stärke übersetzt. Zahlreiche politische und wirtschaftliche Stimmen sehen darin den Beginn einer neuen Etappe, in der Marokkos Entwicklungsstrategie in den südlichen Provinzen konkret Gestalt annimmt.
Die internationale Anerkennung des Autonomieplans stärkt nicht nur Marokkos Position im globalen System, sondern schafft auch die Grundlage für mehr Stabilität und Wohlstand im gesamten Maghreb. Die Regionen im Süden entwickeln sich zunehmend zu einem Motor des Wachstums – mit Investitionen in Infrastruktur, Fischerei, erneuerbare Energien und Bildung.
Eine königliche Vision
In seiner historischen Ansprache nach dem UN-Beschluss erklärte Seine Majestät König Mohammed VI., Marokko trete „nach fünfzig Jahren der Anstrengung in eine neue Phase des endgültigen Abschlusses eines künstlich geschaffenen Konflikts“ ein.
Seine Majestät König Mohammed VI. betonte, dass die Autonomieinitiative die einzige realistische und umsetzbare Lösung sei, und rief zur Fortsetzung der Entwicklungsdynamik in den südlichen Provinzen auf.
Der König machte deutlich, dass der diplomatische Erfolg nicht als Sieg über andere, sondern als Triumph der Weisheit, Legitimität und des Friedens zu verstehen ist. Er rief zugleich alle Parteien – insbesondere die Nachbarländer – zu Verantwortungsbewusstsein und konstruktivem Engagement auf, um den Weg des Dialogs und der regionalen Zusammenarbeit zu stärken.
Ein neuer Nationalfeiertag: Der Tag der Einheit
Als Symbol dieses historischen Wendepunkts verkündete Seine Majestät König Mohammed VI. die Einführung eines neuen Nationalfeiertags, des „Tags der Einheit“ (Eid al-Wahda), der künftig am 31. Oktober gefeiert wird.
Dieser Tag würdigt die diplomatische und politische Errungenschaft Marokkos, die Einheit des Königreichs und den nationalen Zusammenhalt. Der Feiertag steht im Zeichen eines vereinten Volkes, das über Jahrzehnte hinweg durch Geduld, Diplomatie und Engagement seine territoriale Integrität verteidigt hat.
50 Jahre Grüner Marsch – Symbol des Friedens und der Einheit
Der Grüne Marsch vom 6. November 1975 bleibt eines der bedeutendsten Ereignisse in der modernen Geschichte Marokkos. Damals rief König Hassan II. 350 000 unbewaffnete Männer und Frauen auf, mit Koran und Flagge – aber ohne Waffen – friedlich in Richtung der damaligen „Spanischen Sahara“ zu ziehen. Dieses Ereignis gilt bis heute als Symbol des Friedens, der nationalen Einheit und des Patriotismus.
Seine Majestät König Mohammed VI. führt dieses Erbe mit Entschlossenheit fort. Unter seiner Führung setzte Marokko auf Dialog statt auf Konfrontation und verband außenpolitische Diplomatie mit einer ehrgeizigen Entwicklungsstrategie.
Realismus, Dialog und gemeinsame Entwicklung
Das neue Kapitel, das sich mit der UN-Resolution Nr. 2797 öffnet, ist geprägt von Realismus, Dialog und gemeinsamer Entwicklung. Der Beschluss gilt als Bestätigung der internationalen Gemeinschaft, dass der marokkanische Autonomieplan die einzig tragfähige und gerechte Lösung darstellt.
Er verleiht dem Königreich Rückenwind, um die begonnenen Entwicklungsprojekte in den südlichen Provinzen zu beschleunigen, Arbeitsplätze zu schaffen und die Region zu einem Knotenpunkt für wirtschaftliche Kooperation in Afrika zu machen.
Die königliche Rede betonte zudem den humanitären Charakter dieser Phase: Seine Majestät König Mohammed VI. rief die in Tindouf festgehaltenen Landsleute zur Rückkehr in die Heimat auf – als Ausdruck einer Politik der Versöhnung, des Zusammenhalts und der Offenheit.
Ein historischer Moment nationaler Geschlossenheit
Das Zusammenfallen zweier bedeutender Daten – des 50. Jahrestags des Grünen Marsches und der Annahme der UN-Resolution – verleiht diesem Jahr eine außergewöhnliche symbolische Kraft. Es verbindet die Erinnerung an den friedlichen Marsch, der die Erde vereinte, mit der politischen Entscheidung, die die Souveränität festigt.
Heute steht Marokko geschlossen hinter Seiner Majestät König Mohammed VI. und seiner Vision. Der Geist der Einheit und des Fortschritts durchdringt das Land – von den Straßen Rabats bis zu den Dünen von Dakhla.
Marokko feiert nicht nur einen diplomatischen Erfolg, sondern die Verwirklichung eines nationalen Traums: die Vollendung seiner territorialen Einheit und den Beginn einer neuen Ära von Frieden, Entwicklung und regionaler Zusammenarbeit.
