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Aznzar Ait Sadik – Mit dem Fußball Hoffnung in entlegene marokkanische Dörfer bringen
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Aznzar Ait Sadik – Mit dem Fußball Hoffnung in entlegene marokkanische Dörfer bringen

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Auf einem bunt dekorierten Volkswagen Van, geschmückt mit Bildern der marokkanischen Nationalspieler, fährt Aznzar Ait Sadik durch abgelegene Dörfer im Süden und in der Region Souss. Seine Mission: den Kindern dort das Gefühl nehmen, weniger wert zu sein als ihre Altersgenossen in den Städten, und ihnen vermitteln, dass auch sie trotz schwieriger Lebensumstände Talente besitzen und ihre Träume verwirklichen können.

Ait Sadik ist ein leidenschaftlicher Fan von Hassania Agadir und der „Löwen des Atlas“. Er begleitet die Nationalmannschaft seit Jahren zu internationalen Turnieren. Doch neben dem Jubel im Stadion hat er sich eine zweite Aufgabe gesetzt: den Kindern in den Dörfern eine Botschaft zu hinterlassen – „Fühlt euch nicht minderwertig, nur weil ihr aus der ländlichen Gegend stammt. Glaubt an euch, auch ihr könnt eure Ziele erreichen.“

Zwischen Fußball und Bildung

Wenn er Kinder besucht, bringt er Fußbälle mit – ein kostbares Gut in Gegenden, in denen selbst Geld nicht ausreicht, um eine richtige Kugel zu kaufen. Doch er mahnt auch: Fußball allein ist nicht genug. „Spielt auf dem Platz statt auf Abwegen, aber vergesst niemals, dass die Schule Vorrang hat“, sagt er zu einer Gruppe von Jungen. „In zwanzig Jahren möchte ich euch als erfolgreiche Menschen wiedersehen – das gelingt nur, wenn ihr Fleiß und Lernen mit dem Spiel verbindet.“

Die Initiative „Africa Foot“

Die Idee zu seiner Initiative „Africa Foot“ entstand 2017 nach seiner Rückkehr vom Afrika-Cup in Gabun. Seither fährt Ait Sadik regelmäßig mit seinem farbenfrohen VW Van durch abgelegene Ortschaften rund um Tiznit, Taroudant und den Kleinen Atlas, um Kinder mit Bällen auszustatten und sie zum Durchhalten zu motivieren.

Nach der Weltmeisterschaft 2018 in Russland startete er eine besonders lange Tour: 1500 Kilometer legte er mit seinem Van zurück und besuchte die Geburtsorte berühmter marokkanischer Spieler wie Mustapha Hadji und Larbi Benbarek.

„Oft sehe ich Kinder, die mit einer Plastikflasche kicken. Wenn ich ihnen plötzlich einen echten Ball schenke, leuchten ihre Augen. Dann spreche ich mit ihnen, ermutige sie zum Lernen, und wenn ich spüre, dass sie verstanden haben, ziehe ich weiter ins nächste Dorf“, erzählt er.

Rückschläge und Erfolge

Die Initiative musste 2020 wegen der Corona-Pandemie pausieren, wurde aber 2021 wieder aufgenommen und dauert bis heute an. Direkt nach dem Opferfest macht sich Ait Sadik meist erneut auf den Weg. Sein größtes Ziel: Kinder mit echtem Talent nach Agadir zu bringen, wo sie sich einem Verein anschließen können.

Diese Aufgabe sei „extrem schwierig“, gesteht er. Doch alle Mühen lohnen sich, wenn es gelingt, ein Kind aus dem „vergessenen Marokko“ herauszuführen. Ein Junge aus einem Dorf bei Talouine, den er förderte, spielt inzwischen in der zweiten türkischen Liga.

Ein Beispiel aus eigener Erfahrung

Ait Sadik weiß, wovon er spricht. Er selbst wuchs in einem Dorf auf, hat aber geschafft, viele seiner Träume zu verwirklichen – darunter die Teilnahme an Welt- und Afrikameisterschaften als Fan. „Ich möchte den Kindern zeigen, dass Herkunft kein Hindernis ist. Wichtig ist, den richtigen Weg zu wählen, der sie später zu Erfolg und Erfüllung führen wird.“

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